Herstellung von kolloidalem Silber

Anfang des 19. Jahrhunderts benutzte man das so genannte Schleifverfahren um Kolloide zu produzieren. Das Problem hierbei war allerdings, dass dabei die Silberpartikel zu groß wurden und sehr schnell zum Boden der Lösung sanken, wobei viel vom Wert des Kolloids verloren ging. Um dieses Problem zu kompensieren, fügte man stabilisierende Zusatzstoffe hinzu, die dafür sorgten, dass die Silberpartikel weitaus langsamer zu Boden schwebten. Meist wurden zur Stabilisierung Proteine verwendet.

Der Gebrauch eines Stabilisators führte allerdings dazu, dass die Ladungen der Silberpartikel gestört wurden, indem sie ihre Funktionsweise blockierten und somit ihre Wirksamkeit reduzierten. Ein "echtes" Kolloid benötigt keinen künstlichen Stabilisator oder irgendeinen anderen Zusatzstoff.

Später wurde die Schleifmethode durch chemische Verfahren ersetzt. Das dabei angewendete Verfahren führte jedoch dazu, dass die nicht benötigten Hilfsstoffe nur unzureichend aus der Lösung entfernt werden konnten. Eine Folge davon war eine Verschiebung des pH-Wertes, so dass das chemisch hergestellte Silberkolloid einen Säureüberschuss mit einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 hatte; während "echtes" Silberkolloid einen pH-Wert im Bereich von 6,5 aufweist.

Das elektro-kolloidale Verfahren erlaubt extrem feine Silberpartikel, welche in der Lösung durch ihre winzige Ladung in Schwebe gehalten werden. Dies wird durch eine elektrische Spannung zwischen zwei Silberpolen unter Wasser realisiert.
Bei diesem Verfahren ist der Einsatz von Chemikalien, Stabilisatoren oder Proteinen nicht erforderlich. Außerdem sind die Silberpartikel des so gewonnenen kolloidalen Silbers so klein, dass sie problemlos durch die Zellwände der Viren und Parasiten dringen können.

Bei der Herstellung von kolloidalem Silber durch Elektrolyse gibt es Einiges zu beachten. So macht es wenig Sinn, zwei alte Silberlöffel in ein Glas Leitungswasser zu stellen und die Löffel mit Drähten an ein paar hintereinander geschaltete Batterien anzuschließen.
Sicherlich würde etwas Silber in das Wasser übergehen, aber auch die ganzen teilweise hochgiftigen Beimengungen, die in dem Löffelsilber enthalten sind.
VVon daher wird zur Erzeugung von kolloidalem Silber reinstes Silber mit 99,99 prozentiger Reinheit und natürlich reines destilliertes Wasser benötigt. Es darf auf keinen Fall undestilliertes Wasser verwendet werden. Dem Wasser dürfen zur Erhöhung der Leitfähigkeit auch keine Salze oder sonstige Zusatzstoffe beigemengt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass während der Elektrolyse keine unerwünschten, teilweise giftigen Stoffe entstehen.

Nun hat destilliertes Wasser die Eigenschaft, dass es fast keine Leitfähigkeit hat. Damit trotzdem einen elektrischer Strom zwischen den Silberelektroden fließen kann sollte eine relativ hohe Gleichspannung von mindestens 35 - 40 Volt anliegen. Ein Spannung, die von den meisten batteriebetriebenen Geräten nicht erreicht wird.

Um zu verhindern, dass die Silberpartikel zu groß werden und an den Elektroden ausflocken, muss der Strom begrenzt werden.

Und weil sich im Laufe des Herstellungsprozesses die Leitfähigkeit der Flüssigkeit verändert, ist es absolut empfehlenswert, einen geregelten Konstantstrom zu verwenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass während der Herstellung immer die gleiche Menge an Silberionen an das Wasser abgegeben werden. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich das Silber im Wasser optimal verteilt und es zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Silberionen und kolloidalem Silber kommt.

Wie bei jeder Elektrolyse entstehen an den Elektroden Wasserstoff- und Sauerstoffgasperlen. Damit diese nicht die Abgabe von Silber erschweren oder gar verhindern, ist es ratsam die Spannung an den Elektroden zwischenzeitig kurz abzuschalten (Rechteckspannung).

Nach der elektrolytischen Herstellung von kolloidalem Silber sollte man die Flüssigkeit ca. eine Stunde ruhig stehen lassen, damit sich die Kolloide zu ihrer endgültigen Form ausbilden können.