Im Alten Testament wurde das Kommen eines Messias vorausgesagt. Die meisten Christen gehen davon aus, dass sich Voraussagen wie z. B. "Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären", auf Jesus Christus beziehen. Es ist interessant, dass so viele dieser Prophezeiungen behaupten, dass der eine Gott, Jehova selbst zu den Menschen auf diese Erde kommen würde. Es lassen sich in der Bibel viele Textstellen finden, die diesen Gedanken bestätigen. So heißt es bei Jesaja 7,14: "Sein Name wird Immanuel (d.h. Gott mit uns) lauten." Bei Jesaja 9,6 wird erklärt, dass ein Kind geboren würde, dass "der mächtige Gott sein würde, der Ewig-Vater." Als Johannes der Täufer das Kommen von Jesus verkündete, bezog er sich auf ein Prophezeiung bei Jesaja: "Bereitet dem HERRN den Weg und macht richtig seine Steige!" Und weiter heißt es: die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, ... sage den Städten Juda's: Siehe, da ist euer Gott!" (Jes. 40,3.5.10; Luk. 3,4) In vielen alttestamentlichen Textstellen kommt die Freude über die bevorstehende Niederkunft Gottes auf unsere Erde zum Ausdruck. Wie z. B. "Jehova, neige Deine Himmel, und fahre hernieder, rühre die Berge an, auf dass sie rauchen." (Ps. 144,5) "Und sprechen wird man an jenem Tag: Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass Er uns rette, das ist Jehova, auf den wir hofften. Lasst uns frohlocken und fröhlich sein in Seinem Heil." (Jes. 25,9) "Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR." (Sacharja 2,10) Mit der Geburt von Jesus Christus wurden diese Prophezeiungen erfüllt. In Jesus Christus ist der eine Gott als Mensch auf unsere Erde gekommen, um der Menschheit das Heil zu bringen. Dementsprechend gibt es im neuen Testament viele Beispiele, die Jesus als den einen Gott bezeichnen. Er wird der wahrhaftige Gott, (1.Joh. 5,20) der Heiland (Luk. 2,11) und Gott mit uns (Matth. 1,23) gerufen. Die drei weisen Könige aus dem Morgenland kannten die alten Prophezeiungen und kamen, um Jesus als ihren König und Gott anzubeten. (Matth. 2,1-11) Auch die Engel Gottes beteten Ihn am Tage seiner Geburt an. (Hebräer 1,6) Jesus selbst erklärte, dass er der eine Gott ist, der vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt, (Joh. 6,33.38) in dem Er sagte: "Ich und der Vater sind eins." (Joh. 10,30) Obgleich viele dieser Beispiele zeigen, dass Jesus und Jehova ein und dieselbe göttliche Person sind, gibt es andere Beispiele in der Bibel, welche scheinbar einen Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn machen. Um diese Diskrepanz zu verstehen, ist es hilfreich, das Leben von Jesus in der Zeit zwischen seiner Geburt und seiner Auferstehung zu betrachten. Während seines Lebens auf dieser Erde war Jesus vielen Versuchungen ausgesetzt. (Luk. 4,1-13) Er war zunächst nicht erleuchtet, (Joh. 12,28) und musste viel Leid auf sich nehmen. (Luk. 24,26) Mit zunehmendem Alter entwickelte sich Jesus weiter und seine Weisheit nahm zu. (Luk. 2,52) Die Verbindung zwischen Jehova und Jesus war vor der Auferstehung noch nicht vollzogen, deshalb sagte Jesus: "Ich gehe zum Vater; denn der Vater ist größer als ich." (Joh. 14,28; 16,16) Erst nachdem Jesus sein Lehramt am Kreuz beendet hatte, änderte sich dies (Joh. 19,30) und nach Seiner Auferstehung von den Toten konnte Er mit Recht sagen: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." (Matth. 28,18) Das konnte Er nur deshalb sagen, weil nun der Mensch Jesus vollständig eins mit Gott war und in ihm die Heiligkeit Gottes wohnte. (Mark. 1,24; Luk. 4,34) Wenn man diesen Gedanken auf sich wirken lässt, wird klar, warum Jesus als der "Sohn Gottes" angerufen wird. Jesus wurde als ein sterblicher Mensch in diese Welt geboren und im Laufe seines Lebens verkündete sich Gott in ihm in einzigartiger Weise. So wurde der Mensch Jesus im Laufe seines Lebens zum Sohn Gottes, doch durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten verschmolzen Jesus und Jehova zu einer Einheit. Die biblischen Textbeispiele, die zwischen Vater und Sohn einen Unterschied machen, beschreiben im Allgemeinen keine Verhältnisse wie sie zwischen zwei Personen bestehen. Vielmehr beschreiben sie ein Verhältnis wie es zwischen der Seele und dem Körper besteht. Wenn Jesus z. B. sagt: "Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke." (Joh. 14,10), wären diese Worte völlig unverständlich, wenn Er von einer Person reden würde, die in einer anderen Person wohnt. Vielmehr ist hier im Allgemeinen die Seele gemeint, welche im Körper wohnt. Und im Besonderen ist hier die unendliche göttliche Seele gemeint, welche in Jesus Christus wohnt. Nicht umsonst wird Christus als das "Ebenbild des unsichtbaren Gottes", (Kol. 1,15; 2.Kor. 4,4) in göttlicher Gestalt bezeichnet. (Phil. 2,6) Paulus sagte, dass sich die Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi wiederfindet, (2.Kor. 4,6) weil in Ihm die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt. (Kol. 2,9) Andere Textstellen beschreiben das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ganz ähnlich. Johannes sagt: "Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt." (Joh. 1,18) Die göttliche Seele ist wie die menschliche Seele unsichtbar. Darum sagt Johannes: "Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen." (Joh. 5,37;7.46) Aber in Jesus wurde die göttliche Seele mit einen fleischlichen Körper umkleidet. (Joh. 1,14) Und weil sich die Seele eines Menschen nur durch seinen Körper verständigen kann, sagt Jesus: "niemand kommt zum Vater denn durch mich". (Joh. 14,6) Wenn wir uns also in Liebe und Demut zu Jesus begeben, dann dürfen wir uns dem unendlichen Gott des gesamten Universums nähern, dem es gefallen hat, auf dieser Erde Mensch zu werden. |